St. Martin im Balletthaus

Rheinisches Brauchtum Teil 1

St.Martin, St.Martin, St. Martin ritt durch Schnee und Wind, sein Ross das trug ihn wohl geschwind … diesmal ins Balletthaus.

Wie die aktuelle Brauchtumsforschung zu berichten weiß, wurden Ende des 19. Jahrhunderts die ländlichen spontanen Martinsbräuche zu einer „städtischen Großveranstaltung mit komplexen Organisationsstrukturen“ gemacht. Umgesetzt im Jahr 2020 heißt das: Corona bedingt gab es diesmal auch social distancing für 70 in Papiertüten verpackte Weckmänner anstatt eines großen für alle, der das Sinnbild des Teilens in früheren Zeiten erlebbar machte. Als kleiner Bildungsauftrag wurde dazu noch in englischer Sprache für alle Neu-Rheinländer in der Compagnie der Martinsbrauch erklärt und mit zwei Laternen illustriert. Die komplexen Organisationsstrukturen sind somit zur Genüge beschrieben und die Tradition der Ballettfreunde, am Martinstag die Compagnie mit einem Martinsgruß zu bedenken, wurde auch in diesem Jahr fortgeschrieben.

Die Freude war groß und als Hanne Sauer und Renate Raeune nach getaner Weckmannverteilung den Heimweg antraten, ritten sie weder durch Schnee und Wind, sondern im spätherbstlichen Sonnenschein.

Philip Handschin probiert die Laternen aus.

Text : Renate Raeune, Fotos : Renate Raeune